Samstag, 7. Juni 2014

Wer kommt für die Schäden einer ausgearteten Abiturfeier an der Traun auf?

Stadtrat kann Millionenprojekte nicht realisieren



Muss nun ebenfalls aufwändig saniert
werden: Das Viadukt an der Traun
Die Güterhalle muss renoviert werden, die Klosterkirche umgebaut, die Ludwig-Thoma-Schule ebenso. Kostspielige Millionenprojekte beschäftigen derzeit den Traunsteiner Stadtrat. Nun hat die Stadt aber die Notbremse gezogen: Alle drei Großprojekte mussten auf Eis gelegt werden, weil der Stadtkasse 700 EUR fehlen. Genau jene 700 EUR, die die Stadt völlig überraschend für die ungeplanten Schadenskosten einer ausgearteten Abiturfeier an der Traun aufwenden muss.
Am Freitag vor einer Woche feierten am Ufer der Traun unzählige Schüler/innen ihr Abitur. Dabei wurde der Strand stark vermüllt. Die Mitarbeiter des Bauhofs mussten Müll, Scherben und Bierleichen entsorgen. Alle zu entfernen, war jedoch aufgrund der Menge nicht gelungen.
Unterdessen streiten die Schüler der beteiligten Schulen, wer am besten feiern kann, ohne Müll zu hinterlassen. Denn die horrenden Kosten von 700 EUR will niemand der Stadt abnehmen.
CHG Schüler betonten, dass nur etwa 20 von ihnen mitgefeiert hätten. Diese hätten aber ausschließlich Pfandflaschen dabei gehabt, die sie pflichtbewusst wieder mitgenommen hätten.
Auch die AKG Schüler streiten eine Mitschuld ab: Abgesehen von einigen schwarzen Schafen hätten sie einen Platz andernorts verwüstet. Dafür seien sie bereits geradegestanden. Für den Vandalismus an der Traun blieben also nur noch die Abiturienten der FOS/BOS übrig.
„Niemand hat die Schüler gezählt“, betont die Schulleitung. Aber man geht davon aus, dass der eine oder andere beim Wochinger oder im Schnitzlbaumer gefeiert hat. Der Rest hat auch ohne Tipp der Schulleitung die gute Idee, an der Traun zu feiern.
Noch bleibt offen, ob nicht vielleicht eine vierköpfige Familie, die unweit der vermüllten Stelle Steine ins Wasser geworfen hat, für die Schäden zur Verantwortung gezogen werden soll.

Ob dies die geplanten Millionenprojekte noch rettet, ist allerdings weiter fraglich.

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