Samstag, 13. Juli 2013

Geißing erleichtert: Syrische Flüchtlingsfamilie jetzt in Kirchanschöring

Vor einer Woche sprachen sich couragierte Geißinger Bürger dafür aus, Asylsuchende nicht in ihrem Ortsteil, der dafür völlig ungeeignet ist, unterzubringen. Nun verbuchen die engagierten Geißinger einen ersten Erfolg: Eine syrische Flüchtlingsfamilie, die unter den zwölf Asylbewerbern waren, die ursprünglich im ehemaligen Telekomgebäude in Geißing hätten unterkommen sollen, wohnt nun im Pfarrhaus Kirchanschöring.
Ein Mitglied der mutigen Bürgerbewegung betonte, dass eine dezentrale Unterbringung in toleranten Gemeinden die Integration erleichtere.
Er lobte die Solidarität der Geißinger. Schon kurz, nachdem bekannt geworden war, dass ein Asylbewerberheim in Geißing geplant sei, war man sich sofort einig, dass Asylsuchende woanders besser untergebracht werden könnten. In einer kurzfristigen Bürgerversammlung, die ungewöhnlich gut besucht war, hatten zahllose Geißinger konstruktiv darüber diskutiert, was man unternehmen könnte, um den armen Flüchtlingen eine Unterbringung in ihrer Nachbarschaft nicht zumuten zu müssen. Der Erfolg der Bürgerversammlung, freute die Geißinger ungemein.
Gleichzeitig wehrte er sich gegen zahlreiche anonyme Aktionen, in denen die Geißinger in eine braune Ecke gedrängt wurden, nur weil sie sich vehement und lautstark für eine Unterbringung von Ausländern außerhalb Geißings eingesetzt hatten. Empörte Geißing-Gegner verunglimpften die Einheimischen als bornierte Spießbürger, denen ihr gepflegter Vorgarten wichtiger sei als hilfsbedürftige Menschen. "Ich verstehe diesen Hass auf unsere Vorgärten nicht", so ein Geißinger Rentner. "Einen derartigen Rasenhass hat es früher bei uns nicht gegeben."
"Und ich verbitte mir den Vorwurf der braunen Ecke", erklärte ein Nachbar, "Ich wässere meinen Rasen regelmäßig, auch an den Ecken."





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